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Stress - Psyche - Immunsystem

 

Viele Faktoren unseres täglichen Lebens tragen dazu bei, dass wir uns gestresst fühlen. Und dieser Stress führt dazu, dass der Körper vermehrt Stresshormone ausschüttet, was wiederum unser Immunsystem an seine Grenzen bringt. Wenn dann aus einer momentanen Stresssituation eine chronische Anspannung wird, beginnt ein Teufelskreis, bei dem das Nervensystem übersteuert wird und alte negative und unverarbeitete Erfahrungen getriggert werden. Dies bedeutet, dass zum momentanen Stress auch noch „alte Wunden“ an die Oberfläche gelangen. Das vegetative Nervensystem unterliegt dann einer Fehlregulation und das ständige Triggern alter Wunden führt zu einer Störung der Immunregulation, bei der die Immunzellen regelrecht ausgebremst werden. Durch die geschwächte Abwehr kommt es zur klassischen Folge der nur zu gut bekannten Infektanfälligkeit.

 

Nicht selten können sich daraus auch grundsätzliche Fehlregulationen manifestieren und zu chronischen Erkrankungen wie z. B. Autoimmunerkrankungen sowie Allergien werden.

 

Zunächst geht es darum, die hohe psychische Belastung anzuerkennen; zu sehen, was man eigentlich alles leistet. Auch die alten Wunden in Form von traumatischen bzw. nicht verarbeiteten Erfahrungen müssen als Teil des Problems angenommen werden. Erkennen und annehmen gehört zum ersten Schritt, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Durch die Integration frühkindlicher Reflexe, die in solchen Situationen Teil des Problems sind, und durch die Verarbeitung getriggerter Erfahrungen können diese Störfaktoren beseitigt werden.

 

Das Nervensystem wird reguliert und unsere „alten Wunden“ werden verarztet und können heilen, was dazu beiträgt, dass unsere Psyche wieder stabil wird. Durch diese psychische Stabilität kann sich auch unser Immunsystem wieder erholen und tatkräftig dafür sorgen, dass wir eine starke Immunabwehr entwickeln, die uns vor Infekten schützt und die Entstehung chronischer Erkrankungen verhindert.

 

 

 

(Quelle: Magazin Naturheilkunde 4/2021 Stress macht krank: Psychohygiene und das Immunsystem)

 

Erstellt: 26.10.2021 Hanna Binninger